Zwischenbilanz: Ein Jahr im Gründerlabor

Dieser Tage jährt sich unser erster Pitch. Zeit zu fragen, was denn alles passiert ist bei den Gründern der ersten Stunde…

Wir erinnern uns zurück: Im Mai 2014 fand der erste Pitch in der Werft34 statt. Damals stellten von gut 30 eingereichten Ideen nach einem umfangreichen Bildungsprogramm und intensiver Arbeit insgesamt acht Gründerteams ihre Idee vor der Expertenjury vor. Tolle Ziele, große Pläne – damit zogen Spirit of Football, die Greenbox, ComMed.tv & Veit Gossler in die Werft34 ein. Ein Jahr der Prototypenphase, monatlichen Coachings und regelmäßigen Workshops liegt nun hinter ihnen. Nun hat uns interessiert: Was ist aus der Idee und den Plänen geworden?

Und so luden wir zum Bilanzgespräch. Wie habt ihr die Prototypenphase überstanden? Was hat geklappt und was ist so richtig in die Hose gegangen? Wir haben mal stellvertretend bei Spirit of Football und ComMed.tv nachgefragt:

Sven von Spirit of Football: “Der Ball liegt schon am Elfmeter. Ich muss nur noch schießen!”

Anfangs war viel Enthusiasmus dabei, aber wenig strategische Planung und Reflexion der eigenen Arbeit. Sven meint:

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“Wir waren so richtige Krauter, wie man in Thürigen sagt, also echte Herumwurschteler, was unsere Projektarbeit anging. Jetzt fokussieren wir uns und haben uns Fragen gestellt wie: Wer sind wir? Was ist unsere Mission? Ich habe in der Werft34 gelernt, Dinge abzuschneiden, weg vom Meandern zu kommen.”

Und nach einem Jahr? Sind Spirit of Football ihrem Ziel, abgesicherte Struktur zu etablieren und somit auch zu Leute ihren Lebensunterhalt mit der Vereinsarbeit bestreiten können, ein großes Stückchen weiter – oder wie Sven sagen würde: “Der Ball liegt schon am Elfmeter. Ich muss nur noch schießen!”

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Jan von ComMed.tv: “Ich bin groß mit meiner Idee weitergekommen!”

Was für ein Jahr! ComMed.tv scheute anfangs keine Kosten und Mühen das erste eigene Büro einrichten: “Die Räumlichkeiten in der Saline34 herzurichten, das war ein Akt. Nun bin ich aber jeden Tag hier, arbeite kontinuierlicher und konzentrierter”. Und als es endlich losgehen sollte, folgte die Hiobsbotschaft: 

Der Verein im Hintergrund, die Filmpiraten, werden von der FPÖ verklagt. Nun ging alles schnell. Eine sehr erfolgreiche Fundraising-Kampagne wurde ins Leben gerufen und Rechtsfibeln gewälzt. Und die Solidaritätsbekundungen waren überwältigend: Neben genügend finanziellen Unterstützungen für die erste Klageetappe, wurde den Filmpiraten auch der Thüringer Demokratiepreis verliehen.

Trotz dieser Turbulenzen zum Beginn 2015 liess Jan nicht von seiner Idee: “Die regelmäßigen Coachings und das Bildungsprogramm haben mir geholfen, das Projekt zu schärfen. Druck hilft! Ich bin groß mit meiner Idee weitergekommen”. Nun soll Anfang 2016 die Videoplattform ComMed.tv gestartet werden.

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Und was passiert nun? Nach dem Jahr Prototypenphase werden die GründerInnen nun in die Selbstständigkeit entlassen – trotzdem sind wir noch für unsere Gründer da. Zum einen sind wir immernoch für Fragen und Probleme zur Stelle, zum anderen haben die Gründer während des Jahres viele andere UnterstützerInenn und MentorInnen gefunden, um sich nun eigenständig Hilfe zu suchen. Außerdem gibt es immer noch unser Bildungsprogramm, ja eine richtige Bildungssommeroffensive, zu dem unsere “erste Abschlussklasse” gern – so wie alle soziokulturellen Akteure – eingeladen sind.

Dazu hier in Kürze mehr….

PS: Berichterstattung der TLZ : 09_06_2015_Wie Ideen sicher laufen lernen_TLZ

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